Aktionswoche Schuldnerberatung: Gründe und Lösungen für eine Überschuldung

Die Aktionswoche Schuldnerberatung von 15. bis 19. Juni 2015 informiert bundesweit über das Thema der Überschuldung

Von Ingo Krüger
15. Juni 2015
  • Arbeitslosigkeit,
  • prekäre Beschäftigung und
  • damit einhergehende Niedrigeinkünfte

zählen zu den Hauptursachen für Überschuldung. Die Aktionswoche Schuldnerberatung 2015 vom 15. bis 19. Juni informiert bundesweit über den Zusammenhang von prekärer und atypischer Beschäftigung und Überschuldung.

Überschuldung zieht sich durch alle gesellschaftlichen Schichten

Doch Überschuldung betrifft nicht nur Menschen in speziellen sozialen Situationen. Nach Angaben von Wohlfahrtsverbänden zieht sich das Problem durch alle gesellschaftlichen Schichten mit großen sozialen Folgen für den Einzelnen sowie das familiäre Umfeld. Auch

können in die Schuldenfalle führen.

Massive Geldprobleme sind in vielen Fällen auch die Folgen

  • einer Erkrankung,
  • einer Sucht oder
  • eines Unfalls.

Unterbrochene Erwerbsbiografie können dafür sorgen, dass im Alter die Rente für den Lebensunterhalt nicht mehr ausreicht. Dadurch entstehen Altersarmut und Schulden.

Sechs bis sieben Millionen Deutsche von Überschuldung betroffen

Als überschuldet gelten Menschen, wenn sie ihre Schulden nicht mehr zurückzahlen können oder ihr Einkommen und das Gesparte die Verbindlichkeiten nicht mehr decken. Menschen, die 2014 eine Schuldnerberatungsstelle aufsuchten, hatten nach Angaben des Statistischen Bundesamtes ein Minus von 34.504 Euro.

Von Überschuldung betroffen sind in Deutschland nach einer Einschätzung der Arbeitsgemeinschaft Schuldnerberatung der Verbände (AG SBV) 3,1 Millionen Haushalte mit sechs bis sieben Millionen Menschen.

Mindestlohn reicht nicht aus

Die Liga der freien Wohlfahrtsverbände, zu der neben anderen

  • Caritas,
  • Diakonie,
  • Rotes Kreuz und
  • Arbeiterwohlfahrt

gehören, kritisierten den Mindestlohn von 8,50 Euro pro Stunde als nicht existenzsichernd. Viele Berufstätige seien weiterhin auf staatliche Grundsicherungsleistungen angewiesen.

Bundesweit leisten etwa 1400 Schuldnerberatungsstellen Hilfe. Sie informieren über Ansprüche auf Sozialleistungen und beraten zu möglichen Vergleichsverhandlungen mit den Gläubigern oder einer Privatinsolvenz.