Alkohol bei Jugendlichen: Wer früh zur Flasche greift, trinkt auch als Erwachsener mehr

Von Nicole Freialdenhoven
22. Mai 2013

Wer als Jugendlicher schon viel Alkohol trinkt, wird auch als Erwachsener häufiger und stärker trinken. Dies stellten Forscher des Mannheimer Zentralinstitutes für Seelische Gesundheit fest, die insgesamt 283 junge Erwachsene über einen längeren Zeitraum hinweg beobachteten. Jugendliche, die während der Pubertät zum ersten Mal zu Alkohol griffen, tranken auch als Erwachsene mehr als Jugendliche, die erst nach der Pubertät Alkoholika konsumierten.

Die Wissenschaftler führten dies darauf zurück, dass sich das Belohnungssystem des jugendlichen Gehirns während der Pubertät verändere und in dieser Zeit anfälliger für Suchtstoffe sei, die ein positives Gefühl vermitteln. Selbst bei Kindern, die schon vor der Pubertät Alkohol tranken, sei im späteren Alter ein geringerer Alkoholkonsum zu beobachten gewesen als bei denen, die während der Pubertät zum ersten Mal zu Bier, Wein oder hochprozentigen Getränken griffen.

Insgesamt ist der Alkoholkonsum bei Jugendlichen in Deutschland weiter zurückgegangen: Lediglich 14,2 Prozent der 12- bis 17-Jährigen griffen heute noch regelmäßig zu alkoholischen Getränken, während es 2001 noch 17,9 Prozent waren. Problematisch ist jedoch weiterhin das sogenannte Komasaufen: 2011 wurden 354 Jugendliche zwischen 10 und 10 Jahren mehr zur stationären Behandlung in Kliniken eingeliefert als noch 2010.