Alkoholkrank durch Magenband? Bariatrische Chirurgie kann Suchtprobleme auslösen

Von Nicole Freialdenhoven
18. Oktober 2012

Einer Untersuchung des Obesity Nutrition Research Centers in New York zufolge, neigen Patienten, die sich einer bariatrischen Operation unterzogen hatten, um ihre Adipositas in den Griff zu bekommen, anschließend häufiger unter Alkohol- und Drogenproblemen als andere Menschen. Batriatrische Operationen sind beispielsweise das Anlegen eines Roux-en-Y-Magenbypasses oder eines Magenbandes.

Die Forscher studierten dazu die Daten von 155 Patienten, die sich einem der beiden Eingriffe unterzogen hatten. Vor der Operation hatten etwa 60% der Patienten in einem Fragebogen zugegeben, regelmäßig Alkohol zu trinken. 10% waren Raucher und 4,5% konsumierten illegale Drogen. Schon einen Monat nach der Operation tranken 20% bereits wieder Alkohol und 24 Monate später tranken die Patienten insgesamt mehr Alkohol als vor dem Eingriff. Auch die Zahl der Drogenkonsumenten erhöhte sich von 4,5% auf 13,2%.

Eine Erklärung für den Anstieg des Alkohol- und Drogenkonsums konnten die Forscher jedoch nicht finden. Vermutet wird, dass die Darmverkürzung durch den Magenbypass zu einer schnelleren Aufnahme von Alkohol führt, wodurch die Patienten schneller betrunken und womöglich auch schneller alkoholabhängig werden.