Magenbypass mit Langzeiterfolg: Patienten profitieren von Entfernung der Fettschürzen

Von Cornelia Scherpe
14. Oktober 2013

Allein in Deutschland lassen sich circa 2.000 Menschen jedes Jahr einen Magenbypass legen. Sie wollen so ihr starkes Übergewicht loswerden und damit nachhaltig der Gesundheit etwas Gutes tun. Dennoch ist auch ein solcher Bypass keine Garantie für Langzeiterfolg. Es gibt immer wieder Patienten, die zwar zunächst gut an Gewicht verlieren, dann mit den Jahren jedoch wieder stark zulegen. Auf lange Sicht versagt die OP daher bei ihnen.

Warum ein Magenbypass alleine nicht ausreicht

Ein Grund dafür ist laut Psychologen die Entstehung von Fettschürzen. Nach dem Magenbypass verlieren die meisten in kurzer Zeit sehr viele Kilos und es kommt zu Bildung von Fettschürzen. Diese sind ästhetisch sehr störend, doch es gibt nur wenige Ausnahmen, in denen die Krankenkassen die Entfernung übernehmen. Die meisten Patienten müssten die Kosten selbst tragen und wer das finanziell nicht kann, der muss damit leben. Das frustriert die Betroffenen natürlich sehr.

Bestätigung durch Studie

Eine aktuelle Studie hat ergeben, dass der Langzeiterfolg eines Magenbypasses tatsächlich dann am größten ist, wenn bei den Betroffenen direkt eine zweite OP zur Entfernung der Fettschürzen angeboten wird. In der Studie hatte man 100 Patienten, die in zwei Gruppen aufgeteilt wurden. Die Hälfte bekam nur den Bypass, der anderen Hälfte wurden später auch die Fettschürzen entfernt. Im Schnitt verlor jeder Patient durch die erste OP 45,2 Kilos und das in zwei Jahren. Wer nun nicht mit den Fettschürzen leben musste, nahm in den kommenden Jahren pro Jahr 0,51 Kilo wieder zu. In der Kontrollgruppe kam man dagegen direkt auf 1,78 Kilo.

Der Unterschied wird besonders deutlich, wenn man die erneute Gewichtszunahme nach sieben Jahren gegenüberstellt: Die Patienten mit Fettschürzen hatten im Schnitt wieder 22,9 Kilogramm mehr auf die Waage gebracht, bei denen mit Entfernung der Fettschürzen waren es gerade einmal 6,2 Kilogramm.