Alkoholsucht kommt selten allein

Von Dörte Rösler
7. Juni 2013

Es hat lange gedauert, bis die Alkoholsucht als Krankheit anerkannt wurde. Noch vor wenigen Jahrzehnten galt sie als Charakterschwäche. Und nun denkt die Wissenschaft erneut um. Statt das Suchtleiden als eigenständige Erkrankung zu betrachten, sehen Mediziner es heute eher Folgeerscheinung von anderen psychischen Problemen.

Vor allem Depressionen lassen die Betroffenen häufig zur Flasche zu greifen, ebenso wie traumatische Ereignisse. Die Praxis zeigt hierbei, dass eine Sucht selten allein auftritt. Viele Alkoholiker leiden zunächst an anderen Problemen, die sie mit dem Rausch zu dämpfen versuchen.

Experten weisen deshalb darauf hin, dass eine Behandlung möglichst frühzeitig und umfassend erfolgen sollte. Dann lässt sich der Teufelskreis aus Sucht und psychischen Problemen am einfachsten durchbrechen. Wenn Freunde und Bekannte den Konsum anfangs bagatellisieren, schaden sie dem Betroffenen.