Allergische Reaktion auf Gegengift wird durch Adrenalin verhindert

Forscherin testete verschiedene Mittel gegen allergische Reaktion auf Gegengift

Von Frank Hertel
13. Mai 2011

Pro Jahr gibt es weltweit 421000 Fälle, in denen ein Mensch von einer Giftschlange gebissen wird. Etwa 20000 Menschen sterben daran. Auf Sri Lanka werden 200 von 100000 Einwohnern gebissen. Damit hat das Land eine der höchsten Schlangenbissraten der Welt.

Es liegt daher nahe, dass sich die Forscher Sri Lankas auch mit Giftschlangen beschäftigen. Asita de Silva arbeitet an der Fakultät für Medizin an der Universität Kelaniya in Ragama. Sie hat eine Studie mit 1000 Patienten durchgeführt und ihre Ergebnisse in der aktuellen Ausgabe der Fachpublikation "PLoS Medicine" veröffentlicht. Alle Patienten erlitten einen Schlangenbiss und bekamen ein Gegengift.

Geringe Dosis Adrenalin subcutan am besten gegen allergische Reaktion

Das Gegengift beinhaltet jedoch Eiweiße, auf die viele Menschen allergisch reagieren. Diese Reaktionen können sehr schwer ausfallen. Daher gibt man den Patienten vor dem Antiserum entweder Adrenalin oder Hydrocortison oder das Anti-Histaminicum Promethazin. Die Forscherin hat alle drei Varianten ausprobiert und sogar in einer vierten Variante Adrenalin mit Hydrocortison kombiniert.

Ihr Ergebnis lautet: Am besten sei eine geringe Dosis Adrenalin subcutan injiziert. Das senke die allergischen Reaktionen nach einer Stunde um 43 Prozent und nach zwei Tagen um 38 Prozent. Von der Gabe von Hydrocortison rät de Silva ab, weil dieses Mittel gar keine allergischen Reaktionen verhindere. In Kombination mit Adrenalin hebe es sogar die Wirkung des Adrenalins auf.