Alles andere als unbedenklich
Knackige Bräune im tiefsten Winter: Dank Solarium wird dieses Schönheitsideal für jeden möglich. Trotzdem sind Sonnenstudios, in denen man seinen Teint rund ums Jahr auffrischen lassen kann, längst nicht unumstritten. Nachdem Solarien viele Jahre lang als potentiell gesundheitsgefährdend galten, wurden derlei Zweifel in der letzten Zeit deutlich zerstreut. Jetzt sorgt eine neue Studie für Aufsehen: Bei der Auswertung vorliegender Daten aus ganzen 18 Ländern konnten Wissenschaftler errechnen, dass regelmäßige Solarienbesucher ein um bis zu 20 Prozent erhöhtes Risiko haben, an schwarzem Hautkrebs zu erkranken.
Immer wieder führen Befürworter der Sonne aus der Röhre an, dass der Besuch im Solarium zahlreiche positive Effekte mit sich bringe - und beispielsweise gegen Winterdepressionen helfen könne. Das Bundesamt für Strahlenschutz widerspricht dieser Empfehlung von höchster Stelle: Gegen mögliche gesundheitliche Nutzen überwiegen den Experten zu Folge die Gesundheitsrisiken.
Neben den Geräten selbst gelten jedoch auch die Mitarbeiter im Sonnenstudio als kritischer Faktor. Sie sollten Kunden zum Beispiel individuell beraten können, mögliche Risiken und Kontraindikationen nennen und Geräte empfehlen, die zum jeweiligen Hauttyp passen. So zumindest die Theorie, die seit vergangenem Monat mit der UV-Schutzverordnung in Deutschland gilt. Damit das funktioniert, müssen etliche Sonnenstudios jedoch nachrüsten - und ihre Mitarbeiter auf eine zweitägige Fortbildung schicken.
Wie die Zeitschrift "SPIEGEL" berichtet, sind in Deutschland jedoch gerade einmal zwei Ausbildungsträger hierfür bekannt. Recherchen hatten ergeben, dass bis zum Inkrafttreten der neuen Schutzverordnung gerade einmal 500 Fachkräfte vor Ort weitergebildet wurden. Das Magazin schätzt jedoch, dass in Deutschland rund 30.000 Mitarbeiter in Sonnenstudios beschäftigt sind - von denen aktuell also nur die wenigsten entsprechende Beratungen anbieten können.
Quelle
- http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/solarien-fehlt-geschultes-fachpersonal-a-870521.html Abgerufen am 3. Dezember 2012