Als Faltenmittel gefährlich - Botox besser gegen Krankheiten einsetzen

Von Cornelia Scherpe
13. Dezember 2012

Viele Frauen, doch auch immer mehr Männer, interessieren sich für Botox. Diese Abkürzung steht für Botulinumtoxin, einem durchaus sehr gefährlichem Nervengift. Die Schönheitschirurgie hat dieses Toxin schon vor einer Zeit für sich entdeckt und setzt es bei Menschen ein, die etwas gegen Falten tun möchten. Über die Schönheit der Resultate darf man geteilter Meinung sein, doch fest steht, dass nur eine professionelle Anwendung mit genau berechneter Dosis das Risiko auf spätere Schäden klein hält.

Selbst nach vorgeschriebenem Einsatz kann es zu Problemen mit betroffenen Muskeln und zu Sehstörungen kommen. Viele Ärzte sind daher der Meinung, dass Botulinumtoxin nicht mehr für Schönheitsideale missbraucht werden sollte, sondern besser als rein medizinisches Mittel zur Anwendung kommt. Solche Anwendungsgebiete gibt es nämlich auch.

Zum Beispiel existieren bereits Studien, die den Einsatz bei Menschen proben, die dauerhaft schielen und denen man anders nicht mehr helfen kann. Geplant ist, dass Nervengift so in die Muskelfasern beim Auge zu spritzen, dass die Fehlhaltung der Augen automatisch korrigiert wird. Doch auch Anwendungen außerhalb des Gesichts sind bereits in der Probe. Forscher versuchen derzeit, Botox gegen Inkontinenz nutzbar zu machen. Menschen, die durch eine Nervenschädigung bei der Blase ihren Urin nicht immer bei sich behalten, könnten durch Botox die Fähigkeit wiedererlangen.

Bereits zugelassen ist die Verwendung von Botulinumtoxin bei bestimmten Bewegungsstörungen. So können Kliniken durch das Nervengift einzelne spastische Störungen beheben oder zumindest lindern. Das krankhafte Zusammenziehen der Muskeln wird durch die lähmende Wirkung des Gifts verringert oder aufgehoben.