Altenpflege - Wenn nicht die Kinder zahlen sollen, schließt man besser eine Pflegeversicherung ab

Altenpflege: DKV scheint für Frauen, Allianz für Männer die beste Versicherung zu sein

Von Melanie Ruch
24. Januar 2011

Viele Menschen werden im Alter pflegebedürftig. Damit die Kinder nicht mit der Pflege ihrer Eltern belastet werden, gibt es spezielle Pflegeeinrichtungen, die den Pflegebedürftigen zu Hause oder in einem Heim versorgen, doch der Dienst muss bezahlt werden und die Rente und die Ersparnisse sind dafür oft nicht ausreichend.

Aufkommende Kosten

Die Versorgung in einem Pflegeheim kostet etwa 3.000 bis 4.000 Euro pro Monat. Zwar gibt es die gesetzliche Pflegeversicherung, die je nach Pflegestufe einen Teil der Kosten übernimmt, doch selbst in der höchsten Stufe belaufen sich die Zahlungen auf nur rund 1.510 Euro monatlich.

Hinzugerechnet wird die Rente des Pflegebedürftigen sowie eventuell vorhandene Ersparnisse.

Sozialamt ist befugt, finanzielle Lage der Kinder zu prüfen

Sind dann immernoch nicht alle Kosten gedeckt, zahlt zunächst das Sozialamt die Restbeträge. Dieses Geld versucht das Amt jedoch von den Kindern der Pflegebedürftigen zurückzuholen und ist dazu befugt finanzielle Informationen der Kinder einzuholen und zu prüfen, ob diese zahlungskräftig sind.

Der Selbstbehalt des Kindes beträgt dabei 1.500 Euro, der des Ehepartners 1.200. In die Berechnung fließen sogar Geschenke mit ein, die der Pflegebedürftige seinen Kindern gemacht hat.

Wurden dem Kind beispielsweise Geld, Immobilien oder wertvolle Gegenstände geschenkt, ist das Amt dazu befugt diese Geschenke einzufordern, sofern diese nicht mehr als zehn Jahre zurückliegen. Auch das Eigenheim des Pflegebedürftigen kann für die Zahlungen herangezogen werden, sofern der Ehepartner dieses nicht mehr bewohnt.

Um die eigenen Kinder vor dieser finanziellen Belastung zu schützen, gibt es sogenannte private Pflegetagegeldversicherungen.

Die Bedeutung der Pflegestufe

Wie hoch die Beiträge und Leistungen der jeweiligen Pflegetagegeldversicherung ist, hängt vor allem von der Pflegestufe ab. Diese muss der Versicherte bei seiner Krankenkasse beantragen. Durch ein Gutachten wird zunächst festgestellt, ob der Versicherte Pflege benötigt und wenn ja, in welche Pflegestufe er eingeteilt wird. Stiftung Warentest hat sich insgesamt 30 solcher Pflegetagegeldversicherungen genauer angeschaut.

Da der Beitrag für Frauen durch die längere Lebenserwartung höher ausfällt, kam die Stiftung Warentest zu dem Schluss, dass der PET-Tarif der DKV das beste Preis-Leistungsverhältnis für Frauen beinhaltet. Für Männer hingegen eignet sich der PZTBest-Tarif der Allianz am ehesten.

Die Beiträge aller getesteten Pflegetagegeldversicherungen belaufen sich auf 40 bis 70 Euro im Monat. Wer seine Pflegeversicherung möglichst früh abschließt, zahlt meist weniger.

Wer jedoch schon unter einer chronischen Erkrankung leidet, hat oft garkeine Chance bei einer Pflegetagegeldversicherung unterzukommen.