Altersbedingte Makuladegeneration neu bewertet: Die AMD tritt nicht nur im Alter auf
Ihren Namen, "altersbedingte Makuladegeneration", hat die Krankheit bekommen, da Mediziner bisher davon überzeugt waren, dass es sich um ein Leiden handelt, das eben nur im höheren Alter auftritt. 50 Jahre galt bisher als jüngstes Startalter für die Krankheit.
Was geschieht bei einer Makuladegeneration?
Bei der Makuladegeneration kommt es zu einer schrittweisen Verschlechterung der Sehkraft. Grund ist ein Absterben der Nerven in der Nähe der Makula. Dieser Bestandteil des Auges wird auch "gelber Fleck" genannt und ist der schärfste Punkt des Sehens. Genau das, was man mit dem Auge fixiert, fällt in den Bereich der Makula.
Es sterben allerdings nicht die Nerven der Makula ab, sondern die Nerven des umliegenden Gewebes. Das zentrale Gesichtsfeld wird so mehr und mehr beeinflusst, bis eine Erblindung die Folge sein kann.
Überraschende Zahlen
Ob man diese Makuladegeneration noch lange als "altersbedingt" bezeichnen kann, stellen deutsche Forscher nun in Frage. Sie haben in ihrer Studie ermittelt, dass die Krankheit deutlich öfter als erwartet auch schon weit vor dem 50. Lebensjahr auftreten kann.
Bisher galten Fälle bei jüngeren Menschen eher als statistische Ausreißer. Doch in der Studie zeigte sich ein anderes Bild. Untersucht hatte man 4.340 Menschen, die zwischen 35 Jahren und 75 Jahren alt waren. Wie zu erwarten war, nahm die Quote der Krankheitsfälle mit steigendem Alter zwar zu, doch der Anteil der jungen Patienten war deutlich höher als erwartet.
Insgesamt hatten zwölf Prozent eine AMD und davon fielen vier Prozent auf die 35-Jährigen bis 44-Jährigen. Vier Prozent klingt zunächst wenig, doch vier von zwölf Prozent ist eine hohe Zahl und lässt sich hochgerechnet auf die Gesamtbevölkerung nicht mehr als Sonderfall behandeln.
Auch junge Menschen bekommen eine Makuladegeneration und auf diesen Fakt sollten Augenärzte vorbereitet werden.