Alzheimer schreitet durch Ops schneller voran

Von Cornelia Scherpe
20. September 2012

In einem Experiment mit Mäusen haben Forscher nun nachgewiesen, dass ein operativer Eingriff bei Demenzpatienten ungünstige Auswirkungen haben kann. Bei den Tieren schritt die bereits vorhandene Krankheit nach dem Eingriff in einem schnelleren Tempo voran. Die Forscher haben dabei klar nachgewiesen, dass nicht die Narkose, sondern tatsächlich die Operation an sich für die Beschleunigung zuständig war.

Von älteren Patienten im Op ist bekannt, dass sie oft nach einem Eingriff Verwirrtheit erfahren. Dieser Zustand hält in der Regel nicht lange an, doch bei manchen entwickelt sich direkt aus dieser Phase heraus eine Demenz. Mediziner sind schon länger davon ausgegangen, dass bei diesem Patienten Demenz bereit vorhanden und durch dein Eingriff nun entscheidend getriggert wurde. Doch bisher war nicht klar, ob die Anästhesie oder die OP an sich schuld daran sind. Daher arbeitete man mit Mäusen, die genetisch so verändert worden waren, dass sie an Demenz litten. Einige Tiere wurden normal betreut und entwickelten durch die Alzheimerveranlagung im Laufe ihres Lebens das Leiden. Bei anderen führte man eine Operation durch und entfernte ihnen den Blinddarm. Die Tiere erholten sich körperlich gut, doch nun wurde ihre Demenz deutlich aktiver. Sie waren daher schon eher von den Symptomen betroffen.

Zur Kontrolle nahm man nun noch weitere Tiere, denen man eine Vollnarkose gab, sie jedoch nicht operierte, sondern ganz einfach wieder aufwachen ließ. Diese Mäuse lebten wie die Gruppe eins noch relativ lange ohne Alzheimer-Symptome. Demnach muss es der chirurgische Eingriff an sich gewesen sein, der bei den Tieren der zweiten Gruppe die Demenz getriggert hatte.