Amerika - Aus texanischem Forschungslabor ist ein noch weitgehend unerforschtes Virus verschwunden

Von Melanie Ruch
28. März 2013

Am Mittwoch der vergangenen Woche ist ein Reagenzglas mit dem noch weitgehend unerforschten Guanarito Virus, auch hämorraghisches Fieber genannt, aus einem Forschungslabor in Texas verschwunden. Das Reagenzglas wurde in einem verriegelten Kühlfach gelagert. Aufbruchspuren seien bei den Untersuchungen aber nicht gefunden worden, heißt es.

Die Seuchenschutzbehörde wurde trotzdem alarmiert. Das Guanarito Virus ist noch nicht gänzlich erforscht worden. Ersten Erkenntnissen zufolge hat es eine Inkubationszeit von 7 bis 16 Tagen und eine Mortalitätsrate von 33%. Daten über erfolgreiche Therapieansätze gibt es kaum. Als Überträger gelten hauptsächlich Nagetiere, aber auch die Übertragung von Mensch zu Mensch wurde schon beobachtet. Übertragen wird das Virus durch Tröpfcheninfektion.

Es kann in der Anfangsphase zu Symptomen wie Kopfschmerzen, Halsschmerzen, Fieber, Gliederschmerzen und Zahnfleischblutungen kommen. Später kommen hämorrhagische Blutungen und neurologische Manifestationen dazu, die letztendlich für die hohe Sterblichkeitsrate verantwortlich sind. Es wird vermutet, dass das Reagenzglas bei der letzten Reinigung des Labors kaputtgegangen ist. Untersuchungen zur eventuellen Verwendung für Bioterrorismus laufen aber noch.