Anspruchvolle Literatur zu lesen kann das Empathievermögen steigern

Von Laura Busch
9. Oktober 2013

Unter Empathie versteht man die Fähigkeit, sich in andere Menschen hineinzuversetzen und zu verstehen, was sie umtreibt beziehungsweise nachzufühlen, was sie fühlen. Empathievermögen gilt vielen Wissenschaftlern als eine wichtige Voraussetzung, um ein sozialer und beziehungsfähiger Mensch sein zu können. Kein Wunder, denn nur wenn wir Schmerz und Freude bei anderen verstehen, können wir ihnen angemessen begegnen.

Wissenschaftler der New Yorker "New School for Social Research" haben jetzt herausgefunden, dass es ausgerechnet die Literatur ist, die uns beim Ausbilden und Festigen unseres Einfühlungsvermögens behilflich sein kann.

Die Wissenschaftler Emanuele Castano und David Kidd führten verschiedene Experimente mit jeweils rund 90 Probanden durch. Dabei fanden sie heraus, dass insbesondere anspruchsvolle Belletristik dabei helfen kann, sich in die Gefühlslagen anderer hineinzuversetzen. Das liegt daran, dass in Romanen oder Erzählungen mit anspruchsvollen Erzähltechniken häufig entsprechend vielschichtige Charaktere finden lassen. Oberflächliche Schmöker können das nicht so gut, weil wir hier häufig eher Stereotype vorfinden.