Antarktis: Wie sich Pinguine warm halten

Von Ingo Krüger
4. April 2012

Der Kaiserpinguin zählt zu den bekanntesten Pinguinarten. Der Film "Die Reise der Pinguine" thematisiert die Brutpflege dieser Art. Er erhielt im Jahr 2006 einen Oscar.

Kaiserpinguine sind sehr gesellig, jagen in Gruppen und bilden zum Brüten zum Teil große Kolonien mit zehntausenden Tieren. Um sich besser gegen den strengen Winter und die extreme Kälte in der Antarktis zu schützen, haben sie ein soziales Verhaltensmuster entwickelt, das ihnen hilft, Energie zu sparen. Sie kuscheln sich in einer großen Gruppe zusammen. Dabei wenden die Pinguine im äußersten Rand ihren Rücken dem Wind entgegen. Nach einer bestimmten Zeit übernimmt ein anderer Pinguin diese Position, sodass auch die am Rand stehenden für eine Weile im Inneren der Gruppe Schutz vor dem rauen Klima finden.

Nun haben Wissenschaftler von der Neumayer-Station des Alfred-Wegener-Instituts in der Antarktis Filmaufnahmen gemacht, die zeigen, wie die Pinguine solch eine Gruppe organisieren. Die Vögel stehen so eng beisammen, dass sie sich nicht gegenseitig auf die Füße treten, sich aber dennoch warm halten. Außerdem müssen sie ihre Eier auf den Füßen wenden, sonst könnte die Kälte im Boden diese auskühlen. Dabei, so die Aufnahmen, machen sie alle 30 bis 60 Sekunden einen ganz kleinen Schritt. Diese Bewegung pflanzt sich fort, wie "La Ola" in einem Sportstadion. Mit bloßem Auge sind diese Wellen nicht zu erkennen, dazu sind sie zu minimal. Mit einer neu entwickelten Software analysierten die Forscher die Route jedes einzelnen Pinguins.

Insgesamt 17 bis 20 Tiere drängeln sich auf einem Quadratmeter. Jeder Neuzugang stellt sich direkt hinter zwei Artgenossen. So nutzen sie den Raum optimal aus. Doch noch sind weitere Studien und Aufnahmen notwendig, um das Verhalten der Pinguine genau erklären zu können.