Antarktis wird durch Schmelzwasser gekühlt
In der Arktis hat die Erderwärmung mittlerweile dazu geführt, dass in den Sommermonaten große Flächen eisfrei sind, während das Meereis in der Antarktis verblüffender Weise zunimmt. Trotz starker saisonaler Schwankungen ist es seit dem Jahr 1985 laut Klimaforschern des Königlichen Niederländischen Meteorologischen Instituts in De Bilt um knapp zwei Prozent je Jahrzehnt gewachsen.
Eine Erklärung dieses Phänomens sind möglicherweise atmosphärische Effekte, welche mit Westwinddrift zusammenhängen. Dies bedeutet, dass die kalte antarktische Luft durch eine Verschiebung der Winde stärker vor Ort gehalten wird, sodass die Eisbildung durch die kühlere Luft begünstigt wird.
Dieser Mechanismus soll demnach für ein Viertel des Eiswachstums verantwortlich sein, während die restlichen drei Viertel auf das Schmelzwasser des Schelfeises zurückgehen.