Anti-Östrogen-Präparat Tamoxifen senkt Sterblichkeit

Von Frank Hertel
25. Januar 2011

Elisabetta Rapiti ist Forscherin am Geneva Cancer Registry in der Schweiz. Sie hat in einer Studie nachgewiesen, dass das Anti-Östrogen-Präparat Tamoxifen Lungenkrebskranke länger leben lässt. Sie ist durch Zufall auf diese Erkenntnis gestoßen, als sie 6655 Frauen beobachtete, die zwischen 1980 und 2003 die Diagnose Brustkrebs hören mussten. Der Gesamtbeobachtungszeitraum erstreckte sich bis Ende 2007.

46 Prozent dieser Frauen bekamen Tamoxifen, weil man schon lange davon ausgeht, dass Tumorwachstum etwas mit Hormonen zu tun hat. Tamoxifen hemmt das Hormon Östrogen. 40% der beobachteten Frauen bekamen im Lauf der Studie zusätzlich Lungenkrebs. Die Erkrankungsrate war sowohl bei der Anti-Östrogen-Gruppe als auch bei der anderen völlig gleich. Allerdings war dann die Sterblichkeit bei der Anti-Hormon-Gruppe stark reduziert. 87 Prozent weniger starben dann auch an dem Lungenkrebs. Der Online-Zeitschrift "Cancer" sagte die schweizer Forscherin, dass diese Erkenntnis bahnbrechende Wirkung haben könnte.