Anti-Psychotika schädigen das Gehirn - Einnahme ist gefährlicher, als bisher angenommen

Von Cornelia Scherpe
9. Juni 2010

Am häufigsten werden Anti-Psychotika bei Patienten mit schweren schizophrenen Störungen verschrieben. Die Mittel bringen etwas mehr Ruhe und Gleichgewicht in die Psyche des Betroffenen, indem sie einen Dopamin-Rezeptor blockieren.

Das Hormon Dopamin ist bei schizophrenen Menschen meist zu hoch konzentriert und mittels der Anti-Psychotika soll ein gesundes Gleichgewicht entstehen. Doch nun haben Forscher entdeckt, dass die Einnahme negativ auf das Gehirn wirkt. Obwohl Krankheitssymptome wie Halluzinationen gemindert werden, bekommt der Patient unter dem Medikament Probleme mit dem gesamten Bewegungsapparat. Der Fachmann spricht von einer extrapyramidalmotorischen Störungen, kurz EPS. Das die Patienten Schwierigkeiten haben, ihren Körper zu steuern liegt offenbar daran, dass die Anti-Psychotika die graue Substanz unseres Hirn eingehen lassen.

Das Präparat lässt das Volumen im Striatum, einem Teil des Großhirns, schwinden und das schon wenige Stunden nach der ersten Einnahme. Wie genau die Medikamente die Zellen dazu bewegen, zu schrumpfen, wird jetzt erforscht.