Sollten Frauen unter Psychopharmaka die Medikamente während einer Schwangerschaft absetzen?

Eine Studie kommt zu dem Ergebnis, dass Schwangere Psychopharmaka nicht unbedingt absetzen müssen

Von Cornelia Scherpe
11. März 2011

Es ist ein heikles Thema und viele Jahre waren sich die Mediziner da alles andere als einig: sollte eine Frau, der man Psychopharmaka wegen eines seelischen Leidens verschrieben hat, diese Mittel während einer Schwangerschaft absetzen?

Viele sagten ja, da es Risiken für den Fötus gäbe, andere sagte, der plötzliche Entzug der Mittel könnte ebenso schädlich sein, im Besonderen Maße natürlich für die werdende Mutter. Eine aktuelle Studie bringt in diese heiße Diskussion nun etwas Ruhe und für die Schwangeren endlich mehr Gewissheit.

Auf das Medikament kommt es an

Die Therapie mit antipsychotischen Mitteln kann auch während der Monate einer Schwangerschaft fortgesetzt werden. Wichtig ist, welches Mittel man in diesem Zeitraum nimmt. Es gibt verschiedene Medikamente, die relativ unbedenklich für das Ungeborene sind. Bei Kinderwunsch sollte eine Frau aber unbedingt vor Beginn der Schwangerschaft klären, ob ihr Medikament in diese Kategorie fällt.

Dafür spricht man am Besten den behandelten Arzt an. Inzwischen gibt es aber auch extra Beratungsstellen für Frauen, die trotz Psychosen und medikamentöser Therapie Mutter werden wollen. Erst nach der genauen Schadens- und Nutzensabwägung sollte man an die Realisierung des Wunsches gehen.

Besser Anpassung der Dosierungsstärke als ein Absetzen während der Schwangerschaft

Ein Absetzen oder Umstellen der Medikamente während der Schwangerschaft ist wiederum gefährlich. Eine Anpassung der Dosierungsstärke des vertrauten Medikaments dagegen ist möglich.