Antibakterielle Kosmetik- und Pflegeprodukte in der Kritik

Von Katharina Cichosch
14. April 2014

Es klingt einfach zu gut: Ein Mal Händewaschen, schon sind Bakterien und Krankheitserreger verschwunden. Wirkstoffe wie das bakterienhemmende Triclosan kommen heute fast schon im großen Stil zum Einsatz. Neben Flüssigseife und ähnlichen Pflegeprodukten findet sich der antibakterielle Zusatz unter anderem auch in Cremes, Zahnpasta und sogar Spielzeug.

Doch Experten schlagen Alarm: Die Desinfektionsmittel könnten die Gesundheit schädigen, heißt es seit einiger Zeit. Bedenklich ist vor allem, dass sich einmal aufgenommenes Triclosan überall wiederfindet - im Blut der Verbraucher, sogar in der Muttermilch von stillenden Frauen. Eine Anreicherung im Organismus kann aber kaum erwünscht sein.

Hinzu kommt, dass die antibakteriellen Wundermittel in Tierversuchen einige gesundheitliche Nebenwirkungen mit sich brachten. Hier zeigte sich eine deutliche Schwächung der Muskelzellen, hervorgerufen durch Triclosan. Neben spezifischen körperlichen Nebenwirkungen, die beim Menschen noch konkreter erforscht werden müssen, ist auch das Risiko einer Resistenzbildung gegeben: Je mehr Bakterien mit den antibakteriellen Wirkstoffen in Kontakt kommen, desto weniger wirksam sind letztere auf mittelfristige Sicht.