Antibiotika bei Zeckenstich nicht immer notwendig

Von Ingo Krüger
3. Mai 2012

Nicht nach jedem Zeckenstich ist sofort ein Test erforderlich, der klärt, ob das Tier mit Borreliose oder FSME infiziert war. Darauf weist das Landesgesundheitsamt (LGA) in Baden-Württemberg hin.

Da mehr als 95 Prozent der Zecken nicht mit Borrelien infiziert sind, würde in vielen Fällen vorschnell eine Therapie mit Antibiotika verschrieben, so ein Vertreter des LGA. Auch bei einem Stich durch ein Tier, das selbst infiziert ist, kommt es nur in jedem vierten Fall zu einer Borreliose.

Menschen, die gestochen werden, sollten die betroffene Hautstelle genau beobachten. Sollten tatsächlich die Borreliose-Bakterien übertragen worden sein, kommt es an der Einstichstelle zu einer lokalen Entzündung. Die Bakterien vermehren sich hier. Nach ungefähr 10 bis 14 Tagen reagiert das Immunsystem und bekämpft die Borrelien in der Haut. Dann entsteht die sogenannte Wanderröte, eine meist ringförmige Rötung, die kaum Beschwerden verursacht.

Ein Arztbesuch ist in solchen Fällen dringend erforderlich.