Antibiotika helfen kaum bei einer Bronchitis

Bronchitis heilt im Schnitt ohne Antibiotika genauso schnell wie mit

Von Cornelia Scherpe
6. Oktober 2011

Ärzte verschreiben bei einer bestehenden Bronchitis immer seltener Antibiotika. Der Grund: die Medikamente helfen dem Körper bei der Bekämpfung der Erreger kaum. Eine aktuelle Studie bestätigt nun diesen schon länger bestehenden Verdacht.

Antibiotika nur wirksam bei Infektion durch Bakterien

In den meisten Fällen wird eine Bronchitis nicht von Bakterien verursacht. Vielmehr liegt eine Infektion mit Viren vor. Antibiotika helfen jedoch nur gegen Bakterien, sodass sie bei einer Virusinfektion nichts ausrichten können. Bei dem Entschluss, welche Therapie zur Anwendung kommen soll, ist es wichtig, die genauen Symptome zu erheben.

Die Studie hat sich mit 13 davon auseinander gesetzt. Sie untersuchten 3.402 Erkrankte auf die Symptome Husten, Auswurf (samt Konsistenz und Farbe), Fieber etc hin. So konnten sie ein System entwickeln, das die Schwere der Erkrankungen erfasste.

Genesung unabhängig von Gabe von Antibiotika

Während einige Patienten Antibiotika erhielten, gab man den anderen nur Placebos. Das Ergebnis: im Durchschnitt ging es den Erkrankten nach sieben Tagen besser; völlig unabhängig davon, ob sie Antibiotika erhalten hatten oder nicht.

Interessant war, dass die Farbe des Auswurfes kein Indiz dafür war, ob eine Infektion mit Bakterien oder Viren vorlag. Bisher ging man davon aus, dass gelb und grün die Farben sind, die auf Bakterien schließen lassen. Gelblicher oder leicht grünlicher Schleim trat bei 56 Prozent auf. Nur 20 Prozent hatten aber tatsächlich eine bakterielle Infektion. Die übrigen wären vom Arzt in der Praxis ebenfalls umsonst mit Antibiotika behandelt worden.