Antibiotika-Skepsis nimmt zu: Immer mehr Menschen setzen auf rezeptfreie Arzneimittel

Von Nicole Freialdenhoven
25. Oktober 2012

Virale Erkrankungen wie die Grippe werden immer seltener mit Antibiotika behandelt, meldet der österreichische Standard, der sich auf die Daten einer landesweiten Umfrage stürzt. Vor allem Menschen mit höherer Schulbildung nehmen lieber einfache rezeptfreie Medikamente aus der Apotheke, statt sich vom Arzt Antibiotika verschreiben zu lassen.

Gerade Mütter mit kleinen Kinder stehen Antibiotika skeptisch gegenüber, da ein zu früher Einsatz bei Kleinkindern häufig später zu Allergien führen kann. Antibiotika wirken auf die Darmflora ein, die das kindliche Immunsystem in der Entwicklung hemmen können. Aber auch Erwachsene setzen eher auf leichte Bekömmlichkeit und eine schnelle Wirkung.

Ärzte raten bei Verzicht auf Antibiotika zu sogenannten Phytotherapeutika, d.h. pflanzlichen Heilmitteln, die gut verträglich sind und kaum Nebenwirkungen haben. Allerdings sollten amtliche registrierte Medikamente aus der Apotheke eingenommen werden und keine Nahrungsergänzungsmittel aus fragwürdigen Quellen, warnen die Mediziner.