Antidepressiva im Trinkwasser - Tierexperiment zeigt gefährliche Folgen

Von Cornelia Scherpe
12. Juni 2012

Viele Medikamente enthalten mehr Wirkstoffe, als zur Therapie des tatsächlichen Leidens gebraucht werden und das ist auch notwendig. Der menschliche Körper kann nämlich nicht alles aus den Mitteln verwerten und der Rest wird beim Toilettengang dann wieder ausgeschieden. Das ist nicht ganz unbedenklich, denn so können Dinge wie Antidepressiva in unser Trinkwasser gelangen. Welche potentielle Gefahr das darstellt, zeigt ein aktuelles Tierexperiment.

Hierbei wurde im korrekten Verhältnis zur Größe der Tiere Antidepressiva in das Wasser gegeben. Die darin lebenden Fische zeigten mit der Zeit sehr bedenkliche Veränderungen in ihrem Verhalten und sogar in der DNS. Auch wenn es sich hierbei nur um ein Tierexperiment handelt, so sind die Forscher doch beunruhigt. Sie befürchten, dass solche Schäden theoretisch auch beim Menschen auftreten könnten. Medikamentenreste könnten dann psychische Leiden wie Autismus fördern. Zumindest bei den Fischen hatten sich durch die indirekte Aufnahme der Mittel diverse Gene im Gehirn aktiviert, die bei autistischen Kindern bekannt sind. Auch die Verhaltensänderungen der Fische sprechen dafür. Es sind aber auch weitere neurologische Störungen denkbar. Im Trinkwasser befinden sich auch Reste von Hormonpillen und von Medikamenten gegen Epilepsie. Auch diese können gefährlich werden.

Weitere Studien in diese Richtung sind daher dringend notwendig. Derzeit will man von den Fischen weg und vermehrt mit Säugetieren wie Ratten und Mäusen arbeiten. Von diesen erhofft man sich noch mehr aussagekräftige Ergebnisse, die noch konkretere Rückschlüsse auf den Menschen zulassen.