Antikörper wehren nicht nur ab, sondern können auch heilen

Von Carina Simoes Soares
30. Juni 2010

Eine bestimmte Gruppe der Antikörper ist neben der Abwehr von Eindringlingen in der Lage, Nervenverletzungen zu heilen. Somit wäre auch geklärt, warum Nervenverletzungen im Rückenmark oder im Gehirn nur schwerlich heilen. Die Antwort ist, dass in diesen Regionen kaum Antikörper vorkommen.

US-Forscher kamen nun mit Hilfe von Mäusen zu dieser Erkenntnis und testeten weiterhin, ob es möglich sei, zukünftig bestimmte Antikörper in diese Regionen einzuschleusen, um die Heilung voranzutreiben.

Um zu einem Ergebnis zu kommen, musste zunächst herausgefunden werden, was das Gehirn und das Rückenmark vom Rest des Körpers, der immer in der Lage ist, Verletzungen zu heilen, unterscheidet. Dabei kam heraus, dass die Immunoglobuline, also als Antikörper bezeichnete Eiweiße im zentralen Nervensystem nicht auftreten und so die Heilung, wenn überhaupt nur langsam von statten geht. Würde es also in Zukunft gelingen, Antikörper in das zentrale Nervensystem einzuschleusen, wäre auch dort eine Heilung möglich.