Babys robuster als angenommen: Immunsystem schon früh sehr effektiv

Von Nicole Freialdenhoven
30. September 2014

Bislang galt in der Medizin die Annahme, dass Babys aufgrund eines nicht ausgereiften Immunsystems weit stärker gefährdet sind, an Infektionen zu erkranken, als Erwachsene. Doch Forscher des King's College in London stellten nun fest, dass Babys über einen ganz eigenen Abwehrmechanismus verfügen, der sie vor Bakterien und Viren schützt. Sie sind also längst nicht so schutzlos wie viele besorgte junge Eltern fürchten.

Kein Grund zur Sorge

Die Forscher hatten für ihre Studie kleinste Blutmengen von 28 neugeborenen Babys analysiert und dabei festgestellt, dass ihre T-Zellen durchaus schon in der Lage waren, auf Bakterien zu reagieren. Sie produzierten dabei einen Stoff, der weitere Zellen des Immunsystems aktiviert, die sogenannten neutrophilen Granulozyten.

Diese können schädliche Eindringlinge effektiv neutralisieren. In Zukunft könnte das Immunsystem neugeborener Kinder also dahingehend gestärkt werden, dass die Aktivität der T-Zellen weiter erhöht wird. Allerdings sieht es so aus, als ob der kindliche Abwehrmechanismus auch ohne das Zutun Erwachsener durchaus schon effektiv gegen Bakterien und Viren vorgehen kann.