Antipsychotika während der Schwangerschaft - Schäden am Kind sind wahrscheinlich

Von Cornelia Scherpe
11. April 2012

Auch Frauen mit schweren psychischen Störungen können natürlich schwanger werden und viele entscheiden sich auch für das Austragen des Kindes. Bei manchen wird die Schwangerschaft ohnehin sehr spät erkannt, weshalb ein Abbruch nicht mehr möglich ist. Ärzte raten zwar dringend, keine Antipsychotika während einer Schwangerschaft einzunehmen, doch oft ist es diesen Frauen nicht möglich, ohne das Medikament zu leben. Die meisten vergebenen Wirkstoffe können dabei ganz leicht über die Nabelschnur an das Kind weitergegeben werden. Wie genau sich das auf die Entwicklung des Fötus auswirken kann, wurde jedoch noch nicht erschöpfend analysiert.

Eine Forscherin hat daher nun 22 Mütter untersucht, die unter Antipsychotika schwanger gewesen waren. Sie untersuchte die Kinder nach der Geburt und ermittelte ihre körperlichen Fähigkeiten. Als die Kinder im Alter von sechs Monaten waren, verglich sie die Kleinen mit einer Kontrollgruppe. In dieser waren Kinder, deren Mütter ebenfalls psychisch labil waren und Antidepressiva nehmen mussten. Dabei wurde deutlich, dass die Kinder der ersten Gruppe in ihrer motorischen Entwicklung zurück fahren. Sie bewegten sich nicht ihrem Alter entsprechend. Nur vier Kinder konnten mit der Kontrollgruppe mithalten. Dies entsprach gerade einmal 19 Prozent.

Die Forscherin geht davon aus, dass die Ergebnisse noch drastischer hätten sein können, wenn sie als Kontrollgruppe völlig gesunde Schwangere herangezogen hätte.