Apothekerverband: Tabletten aus Milchzucker kein Problem für Menschen mit Laktoseunverträglichkeit

Von Frank Hertel
8. April 2011

In Deutschland leiden bis zu 20 Prozent der Bevölkerung unter Milchzuckerunverträglichkeit. In zunehmendem Alter nehmen die Beschwerden zu. Den Betroffenen fehlt oder mangelt es an dem Enzym Laktase. Dieses Enzym spaltet den Milchzucker (Laktose) im Dünndarm in seine Bestandteile auf.

Wenn es fehlt, wird der Milchzucker von den Bakterien im Dickdarm verdaut, was zu Völlegefühl, Bauchschmerzen, Blähungen und Durchfall führen kann. Bei einer Erkrankung des Magen-Darm-Trakts bauen sich die Laktase-Enzyme normalerweise vorübergehend ab. Bei Menschen mit Laktose-Unverträglichkeit kommen die wichtigen Enzyme dann nicht mehr zurück.

Die Präsidentin der Bundesapothekerkammer, Erika Fink, wies in Berlin darauf hin, dass die meisten Tabletten zum Teil aus Milchzucker gefertig seien. Allerdings entspräche die Menge pro Tablette selten mehr als etwa einem Löffel Kuhmilch (200mg). Die meisten Menschen mit Milchzuckerunverträglichkeit hätten aber noch einige Reste von Laktase-Enzymen im Körper, so dass es für sie kein Problem sein sollte, normale Tabletten aus Milchzucker zu schlucken.