Archäologen entdecken gigantische Wasserspeicher der Maya

Von Max Staender
18. Juli 2012

Vor kurzem haben Archäologen in der Stadt Tikal in Guatemala ein gigantisches Speicher- sowie Filtersystem für Regenwasser entdeckt, welches von den Maya vor rund 1.700 Jahren nach einem ausgeklügelten Plan angelegt und betrieben wurde. Als bislang größtes hydraulisches Bauwerk im Gebiet der Maya gilt nun ein mehrschichtiger Damm mit zahlreichen Schleusen, der trotz der wachsenden Bevölkerung deren Bedürfnisse für über eintausend Jahre deckte.

Da es in Teilen von Mittelamerika teils nur zu bestimmten Zeiten regnete, ermöglichte ihnen die Konstruktion aus Dämmen, Leitungen sowie riesigen Speichern über das ganze Jahr den Zugang zu Regenwasser. Der mächtige Damm aus zurechtgehauenen Steinen ist zehn Meter hoch, 60 Meter breit und zieht sich über 80 Meter in die Länge. Außerdem wurde er anschließend von den Maya mit gefugten Steinen versiegelt und mit einem riesigen Wall von Steinbrocken und Erde zusätzlich verstärkt.

Somit fasste das Reservoir rund 75.000 Kubikmeter Wasser und war mit einigen 30 Zentimeter breiten Schleusentoren in verschiedenen Höhen versehen, sodass der Wasserstand zu jedem Zeitpunkt regulierbar war.