Archäologen entdecken im sagenumwobenen Tal der Könige unbekannte Grabstätte mit knapp 50 Mumien

Von Frank Sprengel
2. Mai 2014

An sich möchte man meinen, dass das legendäre Tal der Könige unweit der ägyptischen Stadt Luxor nach den vielen Jahrhunderten, in denen zunächst Abenteurer, Schatzjäger sowie Grabräuber und später auch Archäologen nach Überbleibseln aus der Zeit der Pharaonen gruben, mittlerweile all seine Geheimnisse preisgegeben haben müsse.

Wie nun aber ein bahnbrechender Sensationsfund, der Schweizer Forschern der Universität von Basel nach dreijähriger Suche am nordöstlichen Ende des Tals glückte, auf beeindruckende Weise zeigt, scheinen in der sagenumwobenen Totenstadt noch immer einige Überraschungen auf ihre Entdeckung zu warten.

Bei besagtem Fund handelt es sich um eine der Wissenschaft bis dato noch völlig unbekannte Grabstätte aus der Zeit der XVIII. Pharaonen-Dynastie, die von 1550 bis 1292 v. Chr. über Ägypten herrschte.

Die faszinierenden Funde der Archäologen

In der nun als KV 40 gelisteten Grabanlage, auf die zunächst lediglich eine Senke im Erdreich hingedeutet habe, befänden sich neben Holzsarkophagen noch diverse Totenmasken und Kanopen genannte Gefäße, die im Alten Ägypten zur separaten Aufbewahrung der bei der Mumifizierung entfernten Eingeweide der Toten dienten.

Darüber hinaus seien Mumien oder zumindest Mumienteile von etwa 50 Toten, die einst in der Grabanlage KV 40 beigesetzt wurden, gefunden worden. Knapp 30 mumifizierte Leichname habe man sogar schon anhand von Inschriften identifizieren können. Unter ihnen befänden sich ersten Angaben zufolge auch mehrere bislang unbekannte Prinzessinnen und Prinzen.

Dass noch Wertgegenstände, die den Toten für das Jenseits beigelegt wurden, gefunden werden, scheint aber dennoch eher unwahrscheinlich zu sein, da die Grabstätte allem Anschein nach bereits in der Antike und wohl auch gegen Ende des 19. Jahrhunderts von Grabräubern geplündert wurde.