Archäologen entdecken "Tor zur Hölle" in der Türkei

Von Ingrid Neufeld
4. April 2013

In der griechischen und römischen Mythologie spielt das "Tor zur Hölle" eine große Rolle. Das "Plutonion", in dem die alten Griechen das Tor zur Unterwelt sahen, entdeckten italienische Archäologen um Francesco D'Andria in der Nähe von Pamukkale in der Türkei.

Die Kalksteinterrassen von Pamukkale sind sehenswert und bei Türkei-Urlaubern sehr beliebt. Oberhalb dieser Sehenswürdigkeiten liegt die Höhle, aus der giftige Dämpfe entweichen und im Altertum als das "Tor der Hölle" bekannt war. Der griechische Geschichtsschreiber und Geograph Strabon berichtete schon in der Antike von diesem Ort als Besonderheit. Er schrieb, dass Dämpfe, den Boden bedeckt hatten und Tiere, sogar Stiere sofort tot umgefallen waren.

Doch die Gase sind nach wie vor aktiv. Bei der Grabung wurden mehrmals tote Vögel entdeckt, die direkt vor dem Eingang lagen. Im Inneren der Überreste fanden die Archäologen Steine die zu einem runden Tempel mit ionischen Säulen gehörten. Auf einer Säule stand eine Widmung an Kore, der Tochter Zeus, die als Göttin der Fruchtbarkeit, aber auch der Unterwelt bekannt war, und an Pluto, der als Gott der Unterwelt und Herrscher des Totenreichs Verehrung fand.

Schon vor zwei Jahren machte D'Andria einen interessanten Fund. Die Wissenschaftler fanden eine neue Kirche und identifizierten auf den Inschriften, dass dort Philippus seine letzte Ruhe gefunden habe. Philippus war einer der zwölf Apostel Jesus, der nach dem Tod Jesus nach Westanatolien gegangen war und in Hierapolis, das damals von den Römern beherrscht wurde, als Märtyrer hingerichtet wurde.