Archäologen finden ein Walross-Skelett auf Londoner Friedhof

Von Laura Busch
29. Juli 2013

Wissenschaftler haben auf einem geweihten Friedhof in London in einem Sarg die Gebeine von acht Menschen sowie eine ausgewachsenen Walross gefunden. Der Friedhof der St.-Pancras-Kirche wird im Zuge der Verlegung eines Eurostar Terminals in London derzeit archäologisch untersucht.

Den kuriosen Fund machte dabei Phil Emery von dem Unternehmen "Ramboll Cultural Heritage and Archaeology". Den Experten zufolge handelt es sich bei dem Tier um ein Odobenus rosmarus divergens, ein Pazifisches Walross.

Die Skelette der Menschen waren nicht vollständig, so wurden nur 3 Schädel gefunden. Insgesamt wurden aber 8 verschiedene Personen identifiziert. Charakteristische Spuren an den Knochen weisen darauf hin, dass man es bei den Knochen mit Resten zu tun hat, die eine Anatomieschule nutzte.

Der sogenannte "Anatomy Act" von 1832 machte Autopsien legal. Schulen, in denen die Praktiken gelehrt und entwickelt wurden, gab es 40 Stück im London des 19. Jahrhunderts. Entsprechend groß war der Bedarf nach Tier- aber auch Menschenleichen.

Die Forscher fanden Aufzeichnungen, laut denen 1853 ein Walross der "Zoological Society" verstarb. Es könnte sich um dabei um das gefundene Exemplar handeln.