Archäologen gegen Trophäentaucher - Schiffswracks sind heiß umkämpft

Skrupellosigkeit und Profitgier von Trophäentauchern gefährden die Arbeit von Archäologen

Von Cornelia Scherpe
9. Juni 2010

Für Archäologen sind es bedeutsame Funde, die ihre Forscherherzen höher schlagen lassen: Wracks von längst gesunkenen Schiffen.

Doch die historisch bedeutsamen Überreste der Seefahrt sind auch das Ziel krimineller Menschen, die Profit aus den Funden schlagen wollen. Das hat ihnen den Namen Trophäentaucher eingebracht. Sie tauchen ohne Genehmigung im Meer und brechen Dinge von den Wracks ab, die sie an Land für teures Geld weiterverkaufen. Besonders beliebt sind bei ihnen gesunken Schiffe aus Zeiten des zweiten Weltkrieges. Dabei arbeiten die Verbrecher im höchsten Maße professionell, haben sogar extrem teure Unterwasserschweißgeräte für ihre Vorhaben.

Legal zu Wracks am Meeresboden tauchen

Die Archäologen leiden sehr unter so großer Skrupellosigkeit und Profigier. Den Tätern ist selten auf die Spur zu kommen. Schützen können die Forscher nur neue Wracks, indem sie die Fundorte möglichst lange Zeit geheim halten.

Übrigens: Wenn Sie einmal ganz legal ein Wrack am Meeresboden besichtigen wollen, können Sie an einigen Tauchschulen einen Tagestrip buchen. In Mecklenburg- Vorpommern kann man 12 Wracks als Tourist unter Anleitung professioneller Taucher direkt am Grunde des Meeres besichtigen.