Archäologische Auswertung zeigt, Köche gab es schon vor 1,9 Millionen Jahren

Schon wesentlich früher als gedacht, begannen unsere Vorfahren damit, ihr Essen zuzubereiten

Von Cornelia Scherpe
26. August 2011

Archäologen präsentieren stolz ihre neusten Ergebnisse zur Menschheitsgeschichte. Demnach ist die Kochkunst sehr viel älter, als man bisher annahm. Vor rund 1,9 Millionen Jahren hat der Homo erectus bereits mit Feuer gearbeitet und seine Speisen vor dem Verzehr gekocht. Diese Erkenntnis basiert auf der genauen Untersuchung von gefundenen Skeletten.

Demnach hatte der Homo erectus bereits sehr viel kleinere Backenzähne als seine evolutionären Vorgänger. Dazu kommt ein kleinerer Magen. Beides lässt Mediziner zu dem Schluss gelangen, dass dieser Menschenvorfahre seine Speisen nicht mehr roh gegessen hat und das Fleisch auch nicht allein mit den Zähnen abnagte, sondern Werkzeuge zur Zerkleinerung nutzte.

Starke Veränderung der Lebensweise sieht man auch an den Zähnen

Die Backenzähne müssen die Nahrung zermalen, bevor wir sie schlucken können, da der Magen allein bei der Verarbeitung sonst überfordert wäre. Unsere Vorfahren brauchten daher größere Backenzähne, um verdauen zu können. Da der Homo erectus sich aber von der Kaufläche schon eher uns, dem Homo sapiens, annähert, muss es zu seinen Lebzeiten eine Veränderung der Lebensweise gegeben haben.

Wir benötigen übrigens statistisch durch die Zubereitung der Nahrung nur noch fünf Prozent eines Tages zum Essen. Ältere Primaten vor dem Homo erectus haben dafür ganze 48 Prozent benötigt, wie Forscher errechneten.