Architektonischer Fingerabdruck einer Stadt - Forscher vergleichen Metropolen auf allen Kontinenten

Die Form der Häuserblocks als "architektonischer Fingerabruck" von Städten aller Welt

Von Dörte Rösler
10. Oktober 2014

Französische Wissenschaftler haben eine neue Methode vorgestellt, mit der sie den "Fingerabdruck" einer Stadt erstellen können. Statt sich aus Straßen zu konzentrieren nahmen die Forscher die Perspektive von menschlichen Bewohnern ein und berechneten die Größe, Form und Verteilung von Häuserblocks.

Regelmässige, gleichförmige Häuserblocks oder kleine, sehr unterschiedlich geformte Blocks?

Bereits 2012 entwickelte ein amerikanisch-französisches Forscherteam einen Algorithmus, der Aufnahmen von Google-Street-View analysierte. Das neue Modell basiert auf Daten von 131 Städten aus OpenStreetMap, die sich in vier größere Gruppen einteilen ließen: von Städten mit einem regelmäßigen Netz gleichförmiger Häuserblöcke (Prototyp: Buenos Aires) bis zu historisch gewachsenen Städten mit kleinen, sehr unterschiedlich geformten Häuserblocks.

Die größte Anzahl an ähnlichen "Fingerabdrücken" haben europäische und nordamerikanische Städte. Mit unterschiedlich geformten Häuserblocks in mittlerer Größe weichen sie stark von asiatischen und afrikanischen Städten ab. In den USA findet sich aber auch ein charakteristisch amerikanischer Fingerabdruck: gleichmäßige Blöcke in einheitlichen Größen. Prominentes Beispiel ist New York.