Armut in Nordafghanistan - Bauer verkaufte seine neugeborenen Zwillinge für umgerechnet 1.000 Dollar

Von Melanie Ruch
2. April 2013

Die meisten Menschen im Norden Afghanistans leben in bitterer Armut. Ein bettelarmer Bauer hat nun sogar seine neugeborenen Zwillinge an Fremde verkauft, um an Geld zu kommen. Der Fall sorgt derzeit im ganzen Land für Bestürzung.

Der Bauer aus dem kleinen Dorf Dashtaq hatte am vergangenen Dienstag seine Frau bei der Geburt der Zwillinge verloren. Nachdem die beiden Mädchen aus der Klinik entlassen wurden, sprach der Bauer noch auf dem Klinkgelände Passanten und Patienten an, ob diese seine Mädchen kaufen wollen. Wachmänner vertrieben den Mann zwar vom Gelände, doch auf der Straße setzte er seine Verkaufsaktion fort.

Schließlich wurde der Mann fündig und verkaufte die beiden Mädchen für umgerechnet 1.000 Dollar an Fremde. Die Behörden erfuhren erst durch Nachfragen von Reportern von dem Fall und leiteten sofort Ermittlungen ein. Ob diese erfolgreich sein werden, ist allerdings fraglich, denn das Dorf, in dem der Bauer lebt, gilt als eine der Hochburgen der Taliban.