Armut und Darmkrebs - Studie findet einen Zusammenhang

Von Cornelia Scherpe
6. November 2012

Wer rechtzeitig eine Diagnose erhält, kann den Darmkrebs in sich besiegen, daher ist die Vorsorge in diesem Bereich so entscheidend. Doch wie hoch ist eigentlich die Wahrscheinlichkeit, dass man zu den Betroffenen gehören wird? Dieser Frage ging eine Studie aus den USA nach und kam zu dem Schluss, dass vor allen Dingen Menschen in Armut sehr oft Darmkrebs bekommen.

Untersucht wurden die Daten von gut 500.000 Frauen und Männern. Zum einen fragte man sie, welchen höchsten Bildungsabschluss sie hatten und zum anderen stellte man gezielte Fragen zur Lebensführung. Dinge wie Alkohol- oder Nikotinmissbrauch wurden ebenso erhoben wie die bevorzuge Ernährung und eventuelle Sportaktivitäten. Die Befragungen fanden 1995 und 1996 statt, damit man einen langen Beobachtungszeitraum hatte. In den seither vergangenen Jahren bekamen 7.676 der Befragten Darmkrebs.

Es zeigte sich bei der Auswertung, dass Menschen mit niedrigem Bildungsstand vergleichsweise oft an Darmkrebs litten. Ihr Risiko war um 42 Prozent erhöht. Da die niedrige Bildung oft nahtlos in ein Leben mir einem eher niedrigem Sozialstatus übergeht, haben auch arme Menschen ein vergrößertes Risiko. Hier kamen die Forscher auf 31 Prozent. Arme Menschen in unteren Schicht neigten zum Missbrauch von Alkohol und Nikotin, was den Darm natürlich belastete. Zudem gaben sie an, kaum Sport zu treiben und ungesunde Fertigprodukte für den täglichen Konsum zu bevorzugen. Dies erklärt, warum Darmkrebs hier so leichtes Spiel hat.

Das Problem ist, dass ausgerechnet sozial eher schlechter gestellte Menschen noch seltener von der Darmkrebsvorsorge Gebrauch machen. Gerade bei ihnen wäre das aber aufgrund des höheren Risikos in vielen Fällen lebensrettend.