Artensterben weitaus schlimmer als bisher angenommen - Jetziges Handeln beeinflusst die Zukunft

Von Ingrid Neufeld
16. April 2013

Die Auswirkungen des Artensterbens sind uns noch gar nicht wirklich bekannt, da sich diese oft erst Jahre nach den Umweltveränderungen bemerkbar machen. Eine neue Studie korrigiert die Zahl der Arten, die vom Aussterben bedroht sind stark nach oben.

Natürlich gab es auch schon früher Artensterben, beispielsweise durch Vulkanausbrüche, oder Meteoriteneinschläge. Derzeit erleben wir nach Expertenmeinung das sechste Massenaussterben durch die Umweltverschmutzung. Zur Zeit sind es bis zu 40 Prozent aller Arten in 22 Staaten, einschließlich Deutschland, die vom Aussterben bedroht sind. Am deutlichsten konnten die Forscher Veränderungen bei den Fischen feststellen.

Durch Gewässerverschmutzungen wird deren Lebensraum so sehr beeinträchtigt, dass sich das sofort auf den Bestand auswirkt. Bestände wie der Teufelsabbiss (Succisa pratensis, oder die Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi) sind derzeit sehr rückläufig, und zwar wegen dem Düngerverbrauch vor Jahrzehnten.

Solche Veränderungen nehmen die Wissenschaftler als Hinweis, dass sich weitere Bestände erst Jahre später reduzieren werden. Auch für Grashüpfer und Libellen nehmen die Forscher das an. Jetzt tragen wir die Folgen für das Handeln vor hundert Jahren, doch unsere derzeitigen Eingriffe in die Natur sind weit schlimmer und die Auswirkungen kommen erst noch. Deshalb schlussfolgern die Forscher, dass das Artensterben noch weitaus schlimmer sein wird, wie bisher angenommen.