Arzneien können süchtig machen

Von Marion Selzer
27. Dezember 2011

Etwa fünf Prozent der rezeptpflichtigen Medikamente haben ein nicht zu unterschätzendes Suchtpotenzial. Allen voran Mittel für einen besseren Schlaf und zur Beruhigung. Allerdings betrifft das nur Menschen, die solche Mittel über einen längeren Zeitraum hinweg konstant einnehmen. Festgestellt wird eine solche Sucht oft erst, wenn das Medikament abgesetzt wird und es dann zu Entzugssymptomen wie Schlafstörungen, Angstzuständen oder Stimmungseinbußen kommt.

Fälschlicherweise werden diese Erscheinungen dann oft als Krankheitsbeschwerden gewertet und die Einnahme wieder aufgenommen. Allein in Deutschland sollen mehr als 1,5 Millionen Personen von einer Medikamentensucht betroffen sein. Oft ist ein Ausstieg nur in Begleitung eines Fachmannes möglich.