Arzneistoff Natalizumab kann bei MS auch bei Jugendlichen verwendet werden
Bei der Behandlung der Multiplen Sklerose wird seit 2006 der Wirkstoff Natalizumab eingesetzt, der unter dem Namen Tysabri auf dem Markt ist. Im Jahr 2004 kam dieses Medikament zum ersten Mal zum Einsatz, wurde aber aufgrund seiner schweren Nebenwirkungen in den USA wieder vom Markt genommen, doch danach wurde es nach weiteren Überprüfungen wieder zugelassen.
Die Therapie erfolgt alle vier Wochen intravenös. Weil aber auch schwere Nebenwirkungen möglich sind, so beispielsweise kann eine Progressive multifokale Leukenzephalopathie (PML) entstehen, die lebensgefährlich ist. Aus dem Grunde wurde das Arzneimittel bei betroffenen Kindern und Jugendlichen bislang nur in Ausnahmefällen verwendet. Doch eine Studie zeigt, dass auch bei Jugendlichen und Kindern das Arzneimittel erfolgreich eingesetzt werden kann. An der Studie nahmen 20 Patienten teil, die im Durchschnitt vor Beginn der Therapie jährlich 3,1 Krankheitsschübe erlitten.
Nach den Behandlung verringerte sich diese Zahl auf 0,4, so dass mittlerweile 14 von diesen 20 Patienten seit gut eineinhalb Jahren beschwerdefrei sind. Bei fünf Patienten kam es zur Bildung von Antikörpern, davon zwei gegen den Wirkstoff Natalizumab und drei gegen die gefürchteten JC-Viren, die für die Entstehung vom PML verantwortlich sind, so dass man die Behandlung abbrach. Ein Patient konnte die Therapie wegen körperlicher Schwäche nicht beenden. Aber wenn die Behandlung abgesetzt wurde, so kam es bei den meisten wieder zum Ausbruch der Krankheitsschübe.
Seit einiger Zeit ist in Europa auch der Wirkstoff Fingolimod, der unter dem Handelsnamen Gilenya auf dem Markt ist, im Einsatz. Der große Vorteil dieses Arzneimittels ist, dass es in Form von Tabletten eingenommen wird. Für dieses Jahr erwartet man noch für mindestens drei weitere Wirkstoffe die Zulassungen für die Therapie bei Multipler Sklerose.
Quelle
- http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/53467/Multiple-Sklerose-Natalizumab-auch-im-Jugendalter-effektiv Abgerufen am 22. Februar 2013