Aufmerksamkeitsstörungen bei Multipler Sklerose: Gehirntraining hilft

Von Nicole Freialdenhoven
25. September 2013

Die Krankheit Multiple Sklerose, bei das zentrale Nervensystem chronisch entzündet ist, wird vor allem mit körperlichen Beschwerden wie Lähmungen und Sehstörungen in Verbindung gebracht. Weniger beachtet wird die Tatsache, dass sich die Krankheit ebenfalls auf das Gehirn auswirkt und Aufmerksamkeitsstörungen und Gedächtnisprobleme hervorruft. Die Betroffenen vergessen viel und benötigen länger, Entscheidungen zu treffen oder über etwas nachzudenken. "Multi-Tasking" wie das gleichzeitige Autofahren und ein Gespräch mit dem Beifahrer überfordern sie.

Neue Forschungen ergaben, dass Multiple Sklerose eine Art Netzwerkstörung ist, bei der es dem Gehirn immer schwerer fällt, weitere Bereiche des Gehirns zusätzlich zu aktivieren, wenn die Betroffenen mehrere Dinge gleichzeitig denken oder erledigen wollen. Dies wirke sich stark auf den Alltag aus. Ob eine kognitive Störung vorliegt, können Neurologen mit Hilfe einer speziellen Kernspintomografie-Technik und mit neuropsychologischen Tests feststellen.

Die Patienten können ihr Gehirn mit bestimmten Übungen trainieren, die auch ihre Aufmerksamkeit wieder verbessert, und sich bei Gedächtnisstörungen mit Notizzetteln behelfen. Allerdings empfehlen Neurologen auch Gelassenheit: Am wichtigsten sei letztendlich, dass man nicht so streng mit sich selbst sei und wohl fühle.