Astronomische Berechnung für Beginn des Ramadan sorgt für Verwirrung bei Frankreichs Muslimen

Von Melanie Ruch
10. Juli 2013

In den meisten arabischen Ländern wird der Beginn des muslimischen Fastenmonats Ramadan durch die Beobachtung des Neumonds festgelegt. Demzufolge würde der Ramadan in diesem Jahr am 10. Juli beginnen, wie der theologische Rat der Großen Moschee in der französischen Hauptstadt Paris erklärte.

Dagegen hält jedoch der islamische Dachverband "Französischer Rat des muslimischen Glaubens", der nach astronomischen Berechnungen Anfang Mai den Beginn des Fastenmonats für den 9. Juli angesetzt hatte und sich damit von der muslimischen Tradition abwandte, was bei den Muslimen in Frankreich für Streit und Verwirrung sorgte, weil die schmale Sichel nach dem Neumond in der Dienstagnacht noch nicht zu sehen war.

Der islamische Dachverband erklärte daraufhin, dass die Berechnungen zwar theoretisch korrekt waren, man aber nicht die gemeinschaftliche Dimension beachtet habe, die lieber der muslimischen Tradition folgt. Der Fastenmonat könne daher sowohl am 9. als auch am 10. Juli begonnen werden, heißt es.