Atheist wurde in Nigeria vermutlich in eine psychiatrische Klinik eingewiesen

Von Jutta Baur
26. Juni 2014

In Kano, einer der größten nigerianischen Städte, wurde anscheinend ein 29-jähriger Chemieingenieur gegen seinen Willen in die Psychiatrie eingewiesen. Der Grund: Er glaubt nicht an Gott.

Unglaube als Grund für psychiatrische Behandlung

Wie der junge Mann via Twitter auf immer neuen, eingeschleusten Mobiltelefonen bekannt gab, darf ihn sein Anwalt nicht sprechen. Die International Humanist and Ethical Union (IHEU) reichte inzwischen ein Gesuch ein, um den Mann wieder frei zu bekommen.

Mubarak Bala hatte im Familienkreis erzählt, dass er nicht an Gott glaube. Die Verwandten benachrichtigten daraufhin einen Arzt, weil sie am Geisteszustand des Mannes zweifelten. Ein Kollege bestätigte die Vermutungen der Angehörigen und erklärte den mangelnden Glauben als Begleitsymptom einer Persönlichkeitsstörung.

Medikamente sollen zum Glauben verhelfen

Auf Twitter berichtete Bala, dass sein Bruder ihm eine Spritze verabreicht hätte. Daraufhin sei er eingeschlafen oder habe das Bewusstsein verloren. Nach 30 Stunden erwachte er in der Klinik. Dort wurden ihm neue Medikamente verabreicht. Ein Arzt hätte ihm eröffnet, dass jeder Mensch einen Gott brauche. Würde er die Medikamente nehmen, wäre er wieder so normal, wie seine Mitmenschen.

Der Bruder des Mannes äußerte sich nur insoweit, dass er anregte, sich über bipolare Störungen und Manien zu informieren.