Atmen in der Stadt so schädlich wie Passivrauchen

Von Frank Sprengel
2. April 2013

Dass die Luft in Städten aufgrund ihrer hohen Schadstoffbelastung nicht gut für die Gesundheit ist, liegt auf der Hand. Daher hat die EU in Bezug auf den Feinstoffgehalt in der Luft einen Grenzwert von 40mg/m³ festgesetzt.

Allerdings liegt die tatsächliche Belastung in Großstädten häufig deutlich über diesem Wert, der bereits das Doppelte dessen ist, was die WHO bezüglich der Schadstoffbelastung empfiehlt. Wie gefährlich so große Schadstoffmengen letztendlich wirklich sind, ist noch nicht hinreichend erforscht.

Zwar ist schon lange bekannt, dass eine Zunahme der Schadstoffe bei Asthmatikern zu einer Häufung und einer allgemeinen Verschlimmerung der Symptome führt. Dass Abgase aber sogar eine Erkrankung an Asthma begünstigen, weiß man erst seit einer diesbezüglichen Studie, die in zehn Städten Europas durchgeführt wurde. Diese Studie zeigt auf, dass bei Stadtkindern das Risiko, an chronischem Asthma zu erkranken, bis zu 14 Prozent höher wäre. Das entspräche in etwa dem Asthmarisiko, das dem Passivrauchen zugeschrieben wird.

Ähnlich verhielte es sich mit Herzkreislauferkrankungen von älteren Menschen, die in Großstädten leben. Laut Studie wäre gut jede vierte Erkrankung auf eine zu hohe Schadstoffbelastung zurückzuführen.