Atopische Dermatitis - Forscher sind der Hautkrankheit auf der Spur

Von Cornelia Scherpe
17. Februar 2014

Spricht der Hautarzt die Diagnose "atopische Dermatitis" aus, leidet der Patient an einer bisher noch unzureichend erforschten Krankheit. Das kurz auch AD genannte Leiden führt dazu, dass sich die Haut entzündet und der Patient entsprechend unter Rötungen, Schwellungen und Schmerzen leiden muss.

Doch wie kommt es zur atopischen Dermatitis? Bisher gehen Ärzte davon aus, dass zwei Faktoren zusammenkommen: Zum einen hat der Betroffene vermutlich diverse Risikogene und zum anderen werden diese Gene durch ungünstige Umwelteinflüsse aktiviert. Als eines der Problemgene hat man bereits das Filaggrin-Gen im Visier, doch zum Faktor Umwelteinfluss kann man noch nichts sagen.

Staphylokkken sorgen für Kettenreaktion

Eine Studie aus den USA bringt nun etwas mehr Licht ins Dunkel. Die Forscher stellten bei ihrer Untersuchung die Staphylokokken in den Vordergrund. Dies sind Bakterien, die im Grunde auf der Haut jedes Menschen vorkommen. Auch Personen mit einer völlig gesunden Haut haben einen Biofilm aus Staphylokokken. Bei Patienten mit atopischer Dermatitis haben die Bakterien jedoch dafür gesorgt, dass die winzigen Ausgänge der Schweißdrüsen verklebt sind.

Diese Verstopfung führt unweigerlich zu einer Kettenreaktion. Da der Schweiß nicht mehr an die Oberfläche treten kann, kommt es zu einem Stau und der Körper muss auf die Inhaltsstoffe reagieren. Es bleibt ihm nichts anderes übrig, als eine Entzündungsreaktion zu starten, damit die Stoffe abgebaut werden können. Für den Patienten bedeutet das Rötungen, Juckreiz und schlussendlich schmerzende Entzündungen.

Vorgehen der Studie

Auf den Zusammenhang zwischen AD und den Staphylokokken kam das Forscherteam durch die Auswertung der Haut von 40 Patienten. Bei allen wurde durch eine Abschabung und durch eine Biopsie genau ermittelt, wie der Biofilm ihrer Haut zusammengesetzt war. Als Gegenprobe dienten 20 Probanden mit vollkommen gesunder Haut. Bei ganzen 90 Prozent der Proben von kranken Teilnehmern konnten die Staphylokokken nachgewiesen werden und weitere Analysen zeigten die Verstopfung der Drüsenausgänge.