Morgellons - ist die neue Hautkrankheit nur Einbildung?

Von Cornelia Scherpe
31. Januar 2012

Erst seit 2002 ist die Krankheit Morgellons bekannt. Erstmals Berichte dazu gab es damals in den USA und seit dem sind viele Menschen sehr beunruhigt. Die Hautkrankheit beginnt mit einem Kribbeln, als würden Tiere über die Haut laufen. Die meisten reagieren darauf mit Kratzen und zerstören sich so große Teile der Haut. Es gab schon verschiedene Theorien zu Morgellons, von genmanipuliertem Essen oder von Chemikalien als Auslöser.

Inzwischen denken einige Mediziner, dass nichts davon zutrifft und die Krankheit viel mehr auf Einbildung beruht. Gerade das mysteriöse Symptom, dass Betroffene kleine Fäden aus dem Körper wachsen sehen, lässt einige Ärzte stutzen. Diese Beschreibung lässt sich offenbar nur von den Betroffenen selbst beobachten, daher will man die Krankheit nun auch auf psychische Ursachen zurück führen.

Ein Forscherteam hat dazu nun eine wissenschaftliche Abhandlung veröffentlicht. Zusammengefasst sagen sie, dass die Krankheit weder auf eine Infektion noch auf eine allergische Reaktion zurückgeführt werden kann. Eine Ansteckung sei bei den bekannten Fällen nie vorgekommen.

Morgellons scheint auch weiterhin selten zu bleiben. So gibt es schätzungsweise nur vier Erkrankte pro 100.000 Menschen. Dabei waren gut 80 Prozent der Erkrankten weiblich und von heller Hautfarbe.

Bei genauerer Untersuchung einiger Betroffenen fand man auch keine Fäden, die aus der Haut wuchsen. Alles was man fand, waren Fussel von Stoff, die an offenen und entzündeten Wunden hängen geblieben waren.