Auch bei akutem Asthma kann der Einsatz eines Steroid sinnvoll sein

Von Cornelia Scherpe
30. Januar 2014

Asthma ist zwar eine chronische Krankheit, doch sie kennt Phasen der Ruhe und verläuft zudem bei jedem Patienten anders. Es gibt Asthmatiker, die nur sehr selten von einer Attacke heimgesucht werden und entsprechend wenig Medikamente brauchen.

Bedarfsmedikation bei leichten Problemen

Derzeit sieht die allgemeine Empfehlung vor, bei Patienten, die nicht öfter als zweimal in der Woche Probleme haben, nur eine Bedarfsmedikation zu verschreiben. Dabei setzt man auf die sogenannten "Betasympathomimetika". Diese Medikamente regen die Beta-Rezeptoren direkt im sympathischen Nervensystem an und können daher die Bronchien erweitern. So wird der Asthmaanfall schnell behandelt. Auf die Vergabe eines Steroids verzichtet man dagegen bisher, wenn der Patient so selten Medikamente benötigt.

Medikamentenkombination bei Asthmastudie

Doch eine aktuelle Studie legt den Gedanken nahe, dass man doch besser auf eine Kombination aus aktueller Therapie und Steroiden setzt. Das Team aus Schweden und Norwegen rät nach ihrer Untersuchung dazu, auch Kortikosteroid zu benutzen und in die Inhaliergeräte zu füllen.

An ihrer Studie hatten insgesamt 66 Menschen mit Asthma teilgenommen, die selten Anfälle hatten. 22 sollten nur bei Bedarf entsprechend der aktuellen Leitlinie zum Inhalator greifen. Weitere 22 mussten über sechs Wochen regelmäßig inhalieren und die übrigen 22 Asthmatiker sollten bei Bedarf das Kombi-Präparat einsetzen. Wie zu erwarten war, verlief die Krankheit bei allen 66 Teilnehmern gut kontrolliert, da wirksame Medikamente im Einsatz waren. Es gab auch bei sportlicher Aktivität keine Probleme und alle fühlten sich subjektiv gut behandelt.

Bei der Analyse der Bronchien jedoch stellten die Wissenschaftler einen Unterschied fest. Die Mono-Therapie hatte den Lungenbläschen nicht so gut geholfen wie die Kombi-Vergabe. Man beachtet dabei immer die sogenannte "Einsekundenkapazität", die auch FEV abgekürzt wird. Bei der Vergabe eines Betasympathomimetika war die Kapazität deutlich reduzierter.