Auch die Angehörigen von Glücksspielsüchtigen brauchen Hilfe: Online-Projekt "EfA" soll ihnen helfen

Von Cornelia Scherpe
13. Juni 2013

Glücksspiel kann schnell zur Sucht führen und das Leben eines Spielers finanziell und sozial in den Ruin treiben. Trotz besseren Wissens können die Betroffenen aber oft nicht aufhören, denn immerhin handelt es sich um eine Sucht. Allein im Bundesland Bayern gibt es 28.000 Glücksspieler, die nachweislich krank sind. Bei weiteren 34.000 geht man davon aus, dass ihr Verhalten bereits grenzwertig ist.

Es sind jedoch nicht nur die Patienten selbst die leiden, sondern auch ihre Freunde und nächsten Angehörigen. Es wird allerdings selten daran gedacht, dass auch diese Menschen stark unter der Krankheit ihrer Nächsten leiden. Ein neues Programm soll nun auch diese Leute abfangen und ihnen eine sinnvolle Hilfestellung für den Alltag geben. Unter dem Motto "Verspiel nicht mein Leben" wurde das Online-Projekt "EfA" (kurz für "Entlastung für Angehörige") am 01. Juni gestartet.

In erster Linie werden die Angehörigen hier dazu ermutigt, sich intensiv mit dem Problem des Glücksspiels auseinander zu setzen. So erhalten sie Informationen darüber, was genau dahinter steckt und können nicht nur aus dem emotionalen, sondern auch aus dem logischen Blickwinkel auf die Krankheit schauen. Bereits das lindert für viele den Leidensdruck. Das Projekt gibt aber auch Anleitung dazu, wie man mit dem Spielsüchtigen selbst umgehen und wie eventuell der Schritt zu professioneller Hilfe angeregt werden kann.

Insgesamt stehen sechs Module zur Auswahl, die theoretisches Wissen und praktische Ratschläge vereinen. Auch das Thema Zukunftsplanung kommt dabei nicht zu kurz. Das Online-Projekt ist vollkommen kostenlos und vor allen Dingen auch anonym. Kein Hilfesuchender muss seinen Namen oder andere sensible Daten angeben.