Auch im katholischen Irland sollen Abtreibungen künftig in Ausnahmefällen praktiziert werden dürfen

Von Ingrid Neufeld
12. Juli 2013

Irland ist streng katholisch. Deshalb sind Abreibungen dort noch immer verboten. Kürzlich ist jedoch eine Schwangere aus Indien an einer Blutvergiftung gestorben, weil die Ärzte einen Abbruch verweigerten. Daraufhin kam es zu Massenprotesten. Nun bewegt sich das irische Parlament. Es verabschiedete ein Gesetz, das nach wie vor umstritten ist.

Künftig sollen Abtreibungen erlaubt sein, und zwar dann, wenn das Leben der Mutter akut bedroht ist. Bei der Abstimmung waren 127 Abgeordnete dafür und nur 31 dagegen. Zu den lebensbedrohlichen Risiken zählt auch die Selbstmordabsicht einer werdenden Mutter.

Vor dem in Kraft treten muss das Gesetz noch vom irischen Oberhaus abgesegnet werden. Aus dem Jahr 1992 gibt es ein Urteil des Obersten Gerichtshofes, das besagt, dass Ärzte bei unmittelbarer Gefahr für die Mutter abtreiben dürfen.

Aber bisher hatte das Urteil keinerlei Auswirkungen auf bestehende Gesetze. Das kreidete 2010 der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte Irland an, doch bisher ohne Erfolg. Erst die Massenproteste brachten einen Erfolg.