Auch Männer mit einer HIV-Therapie tragen das Virus noch im Sperma

Von Cornelia Scherpe
5. Juni 2012

HIV ist eine gefürchtete Infektion, denn wer den Virus einmal in sich trägt, kann nicht mehr geheilt werden und AIDS ist die Folge. Es gibt allerdings Therapien, um die Ausbreitung im Körper zu verlangsamen und so die Lebensqualität möglichst lang aufrecht zu erhalten. In der Regel werden die Viren um mindestens 60 Prozent reduziert und so können die Infizierten über Jahre hinweg ohne sichtbare Symptome leben. Dennoch dürfen sie nie vergessen, dass sie Träger der Viren sind und diese auch weiterhin an Sexualpartner weiter geben können.

So hat eine Studie einmal mehr bewiesen, dass auch während einer HIV-Therapie das Sperma von erkrankten Männern den Virus in sich hat. Die Gefahr der Ansteckung bleibt also in jedem Fall erhalten und es sollte niemals ohne Kondom zu Sex kommen. In den USA hatte man sowohl das Sperma als auch das Blut von 101 Männern untersucht. Die Probanden waren alle HIV-positiv und sexuell aktiv. 72 Prozent von ihnen wurden mit einer HIV-Therapie versorgt, der Rest nicht. Man untersuchte die Proben jeweils circa 24 Stunden nach dem letzten Sex. Dabei zeigte sich, dass jeder dritte Mann die HI-Viren im Sperma hatte und dies unabhängig davon, ob er aktuell eine HIV-Therapie hatte oder nicht.

Die Viren verschwinden also nicht einfach aus den Körperflüssigkeiten. Da 75 Prozent der Probanden dennoch Sex ohne Kondom gehabt hatten, scheint eine bessere Aufklärung über diese Tatsache dringend nötig zu sein.