Auch ungeborene Kinder träumen schon: Schlafverhalten im Mutterleib erforscht

Von Nicole Freialdenhoven
7. Januar 2014

Das Schlafverhalten ungeborener Kinder im Mutterleib gibt Forschern noch immer Rätsel auf. Um herauszufinden, wie sich der Schlaf eines Fetus entwickelt und welche äußeren Einflüsse dabei eine Rolle spielten, beobachteten Mediziner der Hans Berger Klinik für Neurologie in Jena den Schlaf ungeborener Schafe im Mutterleib, da die fetale Hirnentwicklung bei diesen ähnlich abläuft wie bei ungeborenen Kindern.

Dabei konnten sie feststellten, dass sich der reguläre Schlaf etwa ab der 28. Schwangerschaftswoche entwickelte. Erst zum Ende der Schwangerschaft, wenn die Hirnrinde ausreichend entwickelt ist, beginnt der Fetus auch zu träumen.

Zu frühes Träumen ist Zeichen von Stress

Den Medizinern zufolge ist eine verfrühte Entwicklung des Traumschlafes ein Zeichen für erhöhten Stress, der von der Mutter auf das Kind übertragen wird. Embryonaler Stress kann im späteren Leben zu Depressionen beim ausgewachsenen Menschen führen.

Etwa ab der 25. Schwangerschaftswoche nimmt der Fetus Geräusche wahr, die ihn auch aus dem Schlaf aufwecken können. Dabei nimmt er tiefe männliche Stimmen besser wahr als weibliche Stimmen, wobei die Stimme der Mutter eine Ausnahme darstellt: Diese hört das Kind über die Knochenleitung und nicht "von außen".